gender* reveal* party*
Performance über Queerfeindliche Gewalt
Eindhoven, 2024
Eine für die Dutch Design Week 2024 entstandene Performance, die sich kritisch mit “Gender Reveal”-Ritualen auseinandersetzt. Anhand eines Menüs symbolischer und essbarer Kuchen werden die Zusammenhänge zwischen der westlichen Geschlechterkonstruktion und der systemischen Gewalt gegen Trans*-Personen und diejenigen, die sich nicht dem binären Geschlechtermodell zuordnen lassen, aufgezeigt.

Das Phänomen der „Gender Reveal Party“ beschreibt jene ursprünglich aus den USA stammende Praxis, bei der das „Geschlecht“ eines ungeborenen Kindes öffentlich inszeniert wird. Die Performance dreht dieses Konzept jedoch radikal um: Statt binärer Zuschreibungen oder heteronormativer Rituale geht es um die Performativität von Geschlecht, Informationssensibilität und die sozialen Strukturen, die Geschlecht hervorbringen und festschreiben.
Die Performance versteht sich als feministische, queere und institutionenkritische Intervention, die sowohl auf Sprache als auch auf Körperpraktiken und institutionelle Räume zielt. Das Sternchen („*“) im Titel verweist programmatisch auf Offenheit, Prozesshaftigkeit und Mehrdeutigkeit – es markiert einen Bruch mit dem normativen Verständnis von „Gender“.
Vier symbolische Torten die im Laufe der Darstellung angeschnitten werden, stehen jeweils für ein Kapitel der Gewalt:
Die traditionsgebundene Starre des binären Systems, dessen Unflexibilität Raum persönlicher Entfaltung systematisch einschränkt.
Die digitale Zirkulation intimer Informationen über das ungeborene Kind und der damit verbundene öffentliche Zugriff auf das Private.
Die medizinische Vorkategorisierung und die bestehenden Lücken der Schulmedizin im Umgang mit genderfluiden Identitäten.
Die körperliche Gewalt und die ständige Ermordungsgefahr, der nicht-binäre und Trans*-Personen regelmäßig ausgesetzt sind.
